Wir machen Leipzig bunt.


Jugend ist Zukunft

Angebote für eine wachsende Stadt.

Die Freizeit, das Aufwachsen und die Bildung der Mündigkeit von Kindern und Jugendlichen, jungen Erwachsenen mitzugestalten, zu entwickeln und Raum dafür zu bieten, ist Anliegen der Mitglieder der AGFT. Die Angebote für diese junge Generation sind vielfältig, genauso wie die Aufgaben der Jugendhilfe. Wir, als AGFT, setzen uns seit Jahren für die Belange von Kindern und Jugendlichen ein. Die AGFT ist ein Zusammenschluss von Freien Trägern der Stadt Leipzig, die maßgeblich für die Vielfalt der Angebote für Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet stehen.


Freizeit, Entwicklungschancen, Ausprobieren, Freiräume, Beratung, Kindergärten, Bildung, Medien, Chillen, Sein.


Statement zum sogenannten Leipziger Kessel

Die Mitglieder der AGFT Leipzig sind über das gehörte Verhalten der Polizei während ihrer Maßnahmen um den 03.06.2023 in Leipzig betroffen. Als Zusammenschluss von freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in der Stadt Leipzig setzen wir uns seit Jahren für die Belange von Kindern und Jugendlichen ein. Die Ereignisse können unsere Adressat:innen in vielen ihrer Lebensbereiche beeinflussen und sie tangieren viele gesellschaftliche Themen, mit denen sich Soziale Arbeit als praxisorientierte Menschenrechtsprofession auseinandersetzt. Wir fordern daher eine grundlegende Aufarbeitung der polizeilichen Maßnahmen nicht nur aus innenpolitischer, sondern auch aus sozial- und jugendpolitischer Sicht.
Im Leipziger Kessel scheint die gesetzlich verankerte, besondere Sorgfaltspflicht für Kinder und Minderjährige keinen Einfluss auf die polizeilichen Maßnahmen gehabt zu haben. Genau wie Eltern nicht, über polizeilichen Maßnahmen die ihre Kinder betrafen, informiert wurden, ist anscheinend auch nie stattdessen das Jugendamt kontaktiert wurden. Eltern berichten, dass sie weder zu ihren Kindern im Kessel durften oder mitgebrachte Kleidung nicht übergeben wurde. Dies wären untragbare Verstöße gegenüber den Rechten von Eltern und Kindern.

 

Was aus Berichten ebenfalls hervorgeht, sind die traumatischen Erfahrungen, welche Minderjährige durch den Umgang mit der Polizei erlebten. Kommende Gerichtsverfahren werden zeigen, ob dies als rechtlicher Tatbestand der Kindeswohlgefährdung durch Dritte gewertet werden kann. Wie Amnesty International sind auch wir irritiert hinsichtlich der zahlreichen Vorwürfe zum Umgang staatlicher Behörden mit dem körperlichen und seelischen Wohl von (jungen)
Menschen im Kessel am Heinrich-Schütz-Platz. Wir fragen uns besorgt, wie viele unserer Adressat:innen, also junge Menschen bis 26 Jahren insgesamt betroffen sein könnten. Wir bitten Sozialarbeiter:innen, eine erhöhte Sensibilität auf das Thema zu legen und jungen Menschen in der Bewältigung dieser Erfahrung und eventuell damit verbundenen Folgen zu
unterstützen.

 

Die Allgemeinverfügung, die für 48 Stunden fast das gesamte Stadtgebiet zum Kontrollbereich erklärte, kritisieren wir als unverhältnismäßigen Einschnitt von Grundrechten und auch als Stigmatisierung und Kriminalisierung einer Vielzahl junger Menschen. Die Strategie der Deeskalation durch Stärke an diesem Wochenende sehen wir aus demokratischer und gesellschaftlicher Perspektive als gescheitert an. Die dadurch entstandenen Vertrauensverluste in demokratische Institutionen und konkret gemachte Erfahrungen können nicht nur die Entwicklung junger Menschen und ihre politische Willensbildung, sondern auch den sozialen Zusammenhalt einer (Stadt-)Gesellschaft beeinflussen.

Zu den Vorfällen am 03.06. gibt es Stellungnahmen aus der Sozialen Arbeit, denen wir uns
anschließen:

• Stellungnahme Landesarbeitskreis mobile Jugendarbeit Sachsen e.V.
Link zu Stellungnahme


• Stellungnahme Berufsverband für Soziale Arbeit Landesverband Sachsen

Link zu Stellungnahme

Junge Menschen haben das Recht, aktiv zu werden und sich sowie ihr Empfinden von Gesellschaft zu artikulieren, sei es im Rahmen von Diskussionsveranstaltungen, gelebter demokratischer Alltagspraxis oder aber der Teilnahme an Demonstrationen. Als freie Träger, die mit und im Interesse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten, sehen wir in den Ereignissen eine massive Stigmatisierung und Vorverurteilung unserer Adressat:innen, die lediglich ihre Grundrechte ausüben wollten. Wir als AGFT sind daher für dieses Thema ansprechbar und sind bereit, bei der Aufarbeitung aus sozialarbeiterischer Perspektive mitzuarbeiten.


Hilfe für die Ukraine.

Unter folgenden Links finden Sie gebündelte Informationen über Abgabestellen für Spenden,

Wohnungsvermittlungen, Einsatzmöglichkeiten für Ehrenamtlich Helfende, Anmeldeformulare und

vieles weitere: